Der Gottesdienst Editor

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Wir wünschen Ihnen eine gute Feier des Weltmissionssonntages.

Eröffnungstexte

Die Kollekte vom Weltmissionssonntag ist einzigartig. Sie wird weltweit in allen Pfarreien aufgenommen. Weil sie überall durchgeführt wird, durchbricht sie das Geber-Nehmer Verhältnis und macht aus der Kirche eine Solidargemeinschaft!

Wir laden Sie ein, am Weltmissionssonntag der Solidarität mit den Christinnen und Christen in aller Welt bewusst Zeit und Raum zu geben: im Gebet, im Denken aneinander, im Bezeugen des Glaubens - und dabei die weltweite Dimension der Kollekte hervorheben.

Das Geld der Kollekte vom Weltmissionssonntag fliesst in einen zentralen Solidaritätsfonds. Dieser ermöglicht die gerechte Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel, weil daraus gezielt die ärmsten Kirchen unterstützt werden. In Bolivien sind dies die Apostolischen Vikariate. Apostolische Vikariate sind Diözesen im Aufbau, die finanziell auf Hilfe angewiesen sind. Der Solidaritätsfonds von Missio garantiert besonders denen Hilfe, die keine direkte Verbindung zu den reichen Kirchen haben. Deshalb soll die jährliche Kollekte am Weltmissionssonntag nur für den Solidaritätsfonds aufgenommen werden.

V: Wir haben uns hier versammelt,
um uns für das Wort Gottes zu öffnen,
für dieses Wort,
das uns Nahrung und Leben ist.
Im Singen und Beten stellen wir uns
in seine Gegenwart

Kurze Stille

V: Wir hoffen auf den Herrn,
wir warten voll Vertrauen auf sein Wort.
Ja, wir warten auf den Herrn.

(Wort-Gottes-Feier, Nr. 6-7) 

Tagesgebete

Allmächtiger Gott
du bist unser Herr und Gebieter.
Mach unseren Willen bereit,
deinen Weisungen zu folgen,
und gib uns ein Herz,
das dir aufrichtig dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Gott, du willst,
dass alle Menschen gerettet werden
und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Sende Arbeiter in deine Ernte,
damit sie der ganzen Schöpfung
das Evangelium verkünden.
Sammle dein Volk durch das Wort des Lebens
und stärke es durch die Kraft des Sakramentes,
damit es auf dem Weg des Heiles voranschreitet.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

(MB II, 1047)

Lesungen und Psalmen

Botschaft von Sr. Cilenia Rojas als Impuls für die Predigt vorgelesen werden. Ihre Botschaft ist abgedruckt im Impulsheft auf Seite 11.

«Wir dürfen uns nicht vor den Problemen fürchten, sondern müssen Antworten suchen. Auch unsere Bischöfe versuchen in diese Richtung zu arbeiten, aber das ist manchmal nicht ganz einfach. Wir spüren viel Gegenwind! Doch nichts kann die Verkündigung der Guten Nachricht verhindern! Was die Welt von heute braucht, sind Gute Nachrichten.  Ich versuche in allem das Positive zu sehen; Pessimisten sind verloren! Sie haben nicht verstanden, was Auferstehung und Ostern meint: Leben, Freude, Begeisterung! Das Positive sehen zu wollen, heisst übrigens nicht, naiv sein und seine eigenen Mängel vergessen.

Die Welt von heute bietet viele Möglichkeiten, viele Alternativen, um gut und glücklich zu leben. Persönlich bin ich überzeugt, dass es keine grössere Freude und kein grösseres Glück gibt, als die Fülle des Lebens im Glauben und in Gott. Es ist wunderbar, diesen Glauben im Teilen mit den Schwestern und Brüdern zu leben. Der grösste Reichtum und auch die Stärke liegen in diesem Teilen. Teilen durch das Gebet und auf vielfältige andere Weisen. Manchmal geschieht das ganz einfach durch ein Lächeln oder eine wohlwollende Begegnung. Es ist wichtig, dass wir das in unserem Leben nicht vergessen. Möglichkeiten dazu gibt es viele!

Der Glaube an Gott ist ein Geschenk. Dazu müssen wir Sorge tragen, damit wir glücklich und zufrieden leben können. Nicht eingesperrt in uns selber, sondern an andere denkend. Es gibt keine grössere Freude als mit anderen zu teilen.

Ich möchte alle Brüder und Schwestern in der Schweiz dazu anregen, unsere Geschwisterlichkeit zu stärken. Wenn wir uns als Geschwister wahrnehmen und einander lieben, können wir eine neue Welt aufbauen. Nicht aus dem Nichts heraus. Um eine neue Welt zu bauen, braucht es Werte. Prinzipien, die wir im Herzen tragen. Wenn unser Herz in Gott ist, dann ist Gott auch in unseren Herzen.

Dann ist eine neue Welt möglich!»

Sr. Cilenia ist Koordinatorin von Missio in Bolivien. Sie gehört einem missionarischen Frauenorden an und hat eine Botschaft an die Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz geschrieben. Es ist die Stimme einer Frau aus der Weltkirche, wie wir sie selten hören.

Der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen Knecht, er rettete den, der sein Leben als Sühnopfer hingab. Er wird Nachkommen sehen und lange leben. Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen. Nachdem er so vieles ertrug, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt ihre Schuld auf sich.


R
Alle Enden der Erde schauen Gottes Heil ? R (KG 363)

Das Wort des Herrn ist wahrhaftig,
all sein Tun ist verlässlich.
Er liebt Gerechtigkeit und Recht,
die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn. ? (R)

Das Auge des Herrn ruht auf allen, die ihn fürchten und ehren,
die nach seiner Güte ausschaun;
denn er will sie dem Tod entreissen
und in der Hungersnot ihr Leben erhalten. ? (R)

Unsere Seele hofft auf den Herrn;
er ist für uns Schild und Hilfe.
Lass deine Güte über uns walten, o Herr,
denn wir schauen aus nach dir. ? R

R Die Völker sollen dir danken, o Gott,
danken sollen dir die Völker alle. ? R
KG 618 (III. Ton)

R
Alle Enden der Erde schauen Gottes Heil. ? R
KG 363 (VIII. Ton)

Gott sei uns gnädig und segne uns.
Er lasse über uns sein Angesicht leuchten,
damit auf Erden sein Weg erkannt wird
und unter allen Völkern sein Heil. ? R

Die Nationen sollen sich freuen und jubeln.
denn du richtest den Erdkreis gerecht.
Du richtest die Völker nach Recht
und regierst die Nationen auf Erden. ? R

Das Land gab seinen Ertrag.
Es segne uns Gott, unser Gott.
Es segne uns Gott.
Alle Welt fürchte und ehre ihn. ? R

(ML, Bd. VIII, S. 134)

Da wir nun einen erhabenen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, lasst uns an dem Bekenntnis festhalten. Wir haben ja nicht einen Hohenpriester, der nicht mitfühlen könnte mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung geführt worden ist, aber nicht gesündigt hat. Lasst uns also voll Zuversicht hingehen zum Thron der Gnade, damit wir Erbarmen und Gnade finden und so Hilfe erlangen zur rechten Zeit.

Evangelium nach Markus

In jener Zeit traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst.
Er antwortete: Was soll ich für euch tun?
Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen.
Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?
Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde.
Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind.
Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes.
Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch gross sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

Predigtvorschlag

Liebe Schwestern und Brüder

Die beiden Brüder Jakobus und Johannes sind Menschen mit Leidenschaft und Mut! Man könnte fast den Eindruck haben, sie hätten überschüssige Energie, denn sie möchten etwas Besonderes tun und erreichen: Sie möchten mit Jesus in seinem Reich herrschen, links und rechts von ihm sitzen, mit Jesus als König in der Mitte.
Das kostet etwas. Den Preis dafür sind sie bereit zu bezahlen: Sie sind bereit, selbst den Märtyrertod zu sterben.
Doch die Plätze im Reich Gottes werden anders verteilt, als es sich die beiden Brüder vorstellen: Nicht Leistung oder Leitungsfunktion sind dafür die Kriterien.

Ein kritischer Blick auf die Macht

Jesus hatte einen sehr kritischen Blick auf die Macht, auf das Herrschen, auf das An-der-ersten-Stelle-sein und auf die Mächtigen seiner Zeit. Die Verlockungen der Macht hat Jesus gleich zu Beginn seines Wirkens erlebt ? und ihnen widerstanden. Er weiss auch sehr gut um die Gefahren und die Missbräuche der Macht, deren Opfer er schliesslich geworden ist.

In der Zeit der ersten christlichen Gemeinden gab es eine kleine, sehr reiche Oberschicht. Ihr gegenüber stand die Masse der armen Unterschicht, die in wirtschaftlichen, politischen und religiösen Belangen nichts zu melden hatte. Zwischen dem reichen Oben und dem armen Unten, zu dem Jesus und seine Jüngerinnen und Jünger gehörten, gab es nicht viel.

Unter solchen Gegebenheiten war es verführerisch, ein Leben mit den Vorteilen der Oberschicht anzustreben: Keine Steuern zahlen zu müssen, nicht ausgebeutet zu werden, ein Leben in Sicherheit und Bequemlichkeit zu führen. Und in Politik, Wirtschaft und Religion mitreden zu können. Es scheint eine der grossen Herausforderungen der jungen Kirche gewesen zu sein, den Verlockungen der Macht, im Grossen und im Kleinen, nicht zu erliegen.

Den Versuchungen der Macht nicht erliegen

Die Herausforderungen der Macht und Herrschaft, die sich uns stellen und mit denen wir konfrontiert sind, haben heute andere Gestalten und andere Namen. Doch auch sie schaffen wieder Gewinner und Verlierer, ein Oben und ein Unten, Herrscher und Beherrschte. Die Situation heute ist in vielem ähnlich wie die Situation damals, dass «die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen».

Die Herausforderungen heissen Globalisierung, Individualisierung, Korruption, Migration und demographischer Wandel ? um nur ein paar zu nennen. Mit diesen Herausforderungen gehen auch viele Ängste einher. Droht das, was uns ein bequemes Leben gewährleistete und was Sicherheit bot und bietet ? oder zu bieten scheint ? verloren zu gehen? Wer möchte denn schon gern freiwillig zu den Verlierern gehören? Niemand möchte unten durch, niemand möchte den Anschluss verpassen, niemand möchte abgehängt werden ... Das ist ein sehr menschliches Bedürfnis.

Haben wir da nicht auch Verständnis für die beiden Jünger, die Zebedäussöhne, die mitreden wollen: jetzt und hier ? und auch später? Und haben wir nicht noch mehr Verständnis für die anderen zehn (oder mehr), denen solch eine Frage und Forderung eine Zumutung scheint? Weil sie sich vielleicht übergangen fühlen und auch gerne links und rechts sitzen und herrschen wollen? (Übrigens: am Kreuz werden links und rechts zwei Verbrecher hängen! Zwei Personen, von denen es niemand vermutet hätte.)

Jakobus und Johannes und auch die anderen Jünger: sie werden den bitteren Kelch zu trinken haben und werden mit der Taufe getauft werden, die auch Jesus empfangen hat. Das heisst nichts anderes, als den Märtyrertod zu sterben. «Erkaufen» können sie sich damit aber keinen Vorrang im Himmel.

Radikale Gegenentwürfe

Jesus geht es um die Entlarvung der Macht als Gewalt, denn mit ihr kann es keinen Ausgleich geben. Schon das Streben nach Macht wird von ihm abgelehnt! Es bleibt nur der Dienst, der Dienst als «Sklave» an allen ? der frei macht und sich nicht ausnutzen lässt! Das ist eine radikale Umkehrung der Verhältnisse. Für Jesus muss Macht zur Ohn-Macht werden. Wie das geht, hat er uns mit seinem Leben vorgelebt.

Als Christinnen und Christen können wir nur ein Gegenmodell zur Macht anbieten, und dieses Modell heisst «Dienst». Nicht nur mit Worten, sondern vor allem mit Taten ? und sicher nicht naiv. Orientierung dafür gibt uns das Leben Jesu ? und das Zeugnis von vielen Christinnen und Christen aller Generationen, auf der ganzen Welt.

Wie das gehen kann, zeigt uns ganz prominent Papst Franziskus, der mit langen Traditionen bricht ? und aus dem Vatikan «ausbricht» um Frauen und Männern im Gefängnis die Füsse zu waschen. Papst Franziskus hat auch unter den Kolonnaden des Petersplatzes Duschen für Obdachlose einrichten lassen. Der ehemalige Zeremonienmeister ist jetzt der vom Papst beauftragte Almosenmeister. Römische Coiffeure schneiden den Menschen ohne Dach über dem Kopf die Haare und rasieren ihnen den Bart. Etwas, was für uns selbstverständlich ist, nämlich die Möglichkeit einer regelmässigen Hygiene, wird nun für viele Obdachlose in Rom möglich. Dank Franziskus!

Wie dienen gehen kann, ohne dabei unterwürfig zu sein, sagt uns sehr eindrücklich Schwester Cilenia (sprich: Silenia) aus Bolivien. Sie hat für den Weltmissionssonntag eine Botschaft an die Katholikinnen und Katholiken der Schweiz geschrieben: «Pessimisten sind verloren!» stellt sie klar fest. «Sie haben nicht verstanden, was Auferstehung und Ostern meint: Leben, Freude, Begeisterung. Das Positive sehen zu wollen, heisst übrigens nicht, naiv sein und unsere eigenen Mängel vergessen.»

Auch Schwester Cilenia erfährt Widerstände, doch diese können sie in ihrer Arbeit für die Menschen nicht aufhalten. Denn die Erfahrung der Auferstehung erfüllt sie mit Freude, mit Leben, mit Begeisterung, was im Teilen mit den Schwestern und Brüdern zum Ausdruck kommt.

Und auch die beiden Jugendlichen vom Plakat zum Weltmissionssonntag zeigen das: an erster Stelle im Leben steht die Begegnung mit Christus ? sie sind «begeistert von Christus». Er will uns befreien aus den Zwängen der Welt, aus dem Missbrauch der Macht und aus den eigenen Vorstellungen von Oben und Unten, die uns unterdrücken. Diese Erfahrung der Begegnung mit Christus drängt dazu, «engagiert für die Menschen» zu sein, ihnen zu dienen.

Wir können uns fragen, wo wir Christus begegnen, uns von ihm ansprechen lassen und in seinen Dienst treten ? für die Menschen. Und wir können uns fragen, wo wir es möglich machen, dass andere Menschen Christus begegnen und von ihm persönlich angesprochen werden können.

Amen

Fürbitten

Jesus Christus, du rufst uns in deine Nachfolge.
Voll Vertrauen bringen wir unsere Bitten zur Dir:

Christus höre uns ? Christus erhöre uns.

- Wir bitten, dass das Ringen der Völker Frucht trägt und zu Recht und Gerechtigkeit führt.

- Wir bitten für die Führenden in Politik und Wirtschaft in Bolivien, damit sie verantwortlich handeln und die Menschen nicht ihr Land verlassen müssen und so den Boden unter den Füssen verlieren.

- Wir bitten für die Menschen, deren Angehörigen verfolgt und getötet wurden oder unter repressiven Regimes verschwanden, dass sie den Weg zur Vergebung finden.

- Wir bitten für offene Augen und Ohren, um den Missbrauch der Macht zu erkennen, und ihr mutig entgegentreten.

- Wir bitten um Leidenschaft für unseren Glauben in unseren Pfarreien und Gemeinschaften, die sich im Engagement für die Menschen zeigt.

- Wir bitten für unsere Erde, die uns so vieles für unser Leben gibt: Lebensmittel aller Art, Bodenschätze und anderes mehr: So lass uns achtsam mit Mutter Erde umgehen und sie sorgsam pflegen.

Christus, wir danken dir, dass du uns in deine Nachfolge rufst und uns auf dem Weg zur Schwester und zum Bruder begleitest.

Bleibe bei uns, jetzt und alle Tage dieser Welt.

Amen

Ankündigung der Kollekte

Wie jeden Sonntag nehmen wir auch heute eine Kollekte auf. Doch am heutigen Wochenende tun wir es gemeinsam mit allen Pfarreien rund um den Globus: in Malawi, in den Philippinen, in Bolivien usw. Von dieser weltweiten, einzigartigen Kollekte profitieren die finanzschwächsten Diözesen, die damit ihre pastoralen und sozialen Projekte umsetzen können.

Jeder gibt was er kann. Und es ist erstaunlich, wie auch in ärmeren Ländern die Menschen sich bemühen ihren Beitrag zu leisten. Letztes Jahr sammelten die Katholikinnen und Katholiken in Burkina Faso 250?000 $, in Ecuador 330?000 $, in Sri Lanka 30?000 $, um nur einige zu nennen. Das sind reale Zeichen der Verbundenheit in unserer Kirche.

Herzlichen Dank für Ihren Beitrag!

Gabengebete

Hilf uns, Herr,
dass wir den Dienst am Altar
mit freiem Herzen vollziehen.
Befreie uns durch diese Feier von aller Schuld,
damit wir rein werden und dir gefallen.
Darum bitten wir duch Christus, unseren Herrn.

Herr, unser Gott,
dein Sohn hat sich
als Lösegeld für alle hingegeben.
Mach dein Wort wahr,
dass alle Völker
vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang
durch ihn deinen Namen preisen
und dir überall das eine Opfer darbringen werden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

(MB II, 1048)

Schlussgebete

Allmächtiger Gott,
gib, dass die heiligen Geheimnisse,
die wir gefeiert haben, in uns Frucht bringen.
Schenke uns Tag für Tag,
was wir zum Leben brauchen
und führe uns zur ewigen Vollendung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Barmherziger Gott,
das Sakrament der Erlösung,
das wir empfangen haben,
nähre uns auf dem Weg zu dir
und schenke dem wahren Glauben
beständiges Wachstum.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

(MB II, 1048)

Weitere Gebete

Gott, guter Vater,
Schöpfer des Lebens und der Geschichte,
wir danken dir für das wunderbare Geschenk
der Gemeinschaft unter deinen Söhnen und Töchtern.
Zusammen versuchen wir,
in Solidarität und Liebe eine neue Welt zu bauen.
Jesus, gesandt vom Vater,
lehre uns Ja zu sagen zur Liebe,
zur Solidarität, zur Barmherzigkeit
und zur Sendung, dein Wort allen Menschen zu verkünden.
Heiliger Geist,
mache uns zu authentischen Zeugen des Evangeliums;
wir wollen seine Freude leben und verkünden.
Die Gemeinschaft der Gläubigen
der Kirche in der Schweiz und in Bolivien
soll ein sichtbares Zeichen deiner Liebe
und deiner Zuwendung sein,
damit alle Menschen dieser Erde glücklich werden.
Segne unsere Familien und Gemeinschaften,
schau auf unsere Träume und Hoffnungen.
Maria, unsere Mutter und Mutter der Kirche,
begleite uns auf unserem Weg.
Durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Amen

Das Gebet für den Weltmissionsmonat aus Bolivien ist auf dem Postkartenflyer abgedruckt, den Sie kostenlos hier bestellen können.

Gott allein kann den Glauben schenken,   
aber du kannst davon Zeugnis geben.
Gott allein kann Hoffnung schenken,   
aber du kannst die Menschen in ihrem Vertrauen stärken.
Gott allein kann Liebe schenken,   
aber du kannst andere lieben.
Gott allein kann Frieden geben,   
aber du kannst für die Einheit aller Menschen eintreten.
Gott allein ist der Weg,   
aber du kannst ihn anderen zeigen.
Gott allein ist das Licht,   
aber du kannst es in den Augen aller leuchten lassen.
Gott allein ist das Leben,   
aber du kannst andere in dem Wunsch zu leben bestärken.
Gott allein kann das Unmögliche schaffen,   
aber du kannst das Mögliche tun.
Gott allein genügt sich selbst,   
aber er zieht es vor, auf dich zu bauen.
Amen

Gebet aus Lateinamerika (aus: Blickpunkt Lateinamerika 1/2013, S. 3)

Du bist der grosse Gott,
Du liebst die, die mit dem Herzen an Dich glauben.
Du lässt den Adler steigen zur Sonne,
weil Du ihm Mut gibst zum Fliegen.
Du gibst auch mir Mut, weil mein Blut feurig ist
von den Lichtfunken Deiner grossen Weltseele!
Ich fühle Deine Schwingen über mir,
Deine warmen, weiten Fittiche beschützen mich.
Du richtest den Ameisen den Weg,
machst die Pferde und Stiere fruchtbar,
leihst allen Wesen Deinen Atem,
weil Du alle Wesen liebst und mit ihnen bist.

Du hast die Erde heilig gemacht wie auch meinen Körper,
darum will ich in Deinem Namen die Erde heilig halten,
jeden Grashalm achten und die Blumen und Bäume verehren.
Mit der Verehrung alles Lebendigen wächst meine Seele
und mein Leib wird stark im Rhythmus
Deiner Sonne und Deines Mondes!
Ich liebe Dich, grosser Geist!
Calixto Quispe Huanca, Bolivien (aus: Blickpunkt Lateinamerika 1/2015, S. 3)

Wir gehen alle zum Bankett
zum Tisch der Schöpfung.
Jeder hat, mit seinem Hocker,
einen Platz und einen Auftrag.

Heute stehe ich sehr früh auf,
die Gemeinde wartet schon auf mich;
ich steige fröhlich den Hügel hinauf,
auf der Suche nach Deiner Freundschaft.

Gott lädt alle Armen ein zu diesem Tisch,
der allen gemeinsam ist im Glauben,
wo es keine Unterdrücker gibt,
und niemandem etwas fehlt, um ihn zu decken.

Gott sendet uns, aus dieser Welt
einen Tisch zu machen, wo es Gleichheit gibt,
wo wir gemeinsam arbeiten und kämpfen
und unser Eigentum teilen.

nach P. Rutilio Grande SJ, 1977 in El Salvador ermordet; übersetzt von M. Eckholt
(aus: Blickpunkt Lateinamerika 3/2014, S. 3)

Mutter unser,
die Du bist im Leben,
gesegnet werden Deine Namen.
Deine Gnade komme zu jedem Menschen,
so dass Männer und Frauen,
heute und immer,
Deinen Willen zur Liebe erfüllen.
Gib uns unser tägliches Brot,
vergib uns unseren Mangel an Liebe und Solidarität,
wie auch wir denen vergeben,
die uns Schlechtes antun.
Führe uns nicht in Gleichgültigkeit,
sondern erlöse uns vom Bösen.

aus einer Broschüre eines mexikanischen Workshops für Frauen (aus: Blickpunkt Lateinamerika 1/2011, S. 3)

Gott, mach uns unruhig,
wenn wir allzu selbstzufrieden sind.
Wenn wir uns am sicheren Hafen und bereits am Ziel glauben,
wenn wir allzu dicht am Ufer entlang segeln,
wenn wir uns damit abfinden,
dass unsere kleinen Träume sich erfüllen.
Gott, mach uns unruhig,
wenn wir über der Fülle der Dinge, die wir haben und wollen,
den Durst nach dem Wasser des Lebens verloren haben,
wenn wir, verliebt in unsere eigenen Pläne,
aufgehört haben, auf deinen Willen zu horchen,
wenn wir über allen Anstrengungen,
die wir für unsere Zukunft investieren,
deine Vision vom neuen Himmel und der neuen Erde übersehen.

Gott, rüttle uns auf,
damit wir kühner werden und uns hinauswagen auf das weite Meer,
wo uns die Stürme entgegenwehen und
wir ganz auf deinen Schutz vertrauen können,
wo wir mit schwindender Sicht auf das Ufer
die Sterne aufleuchten sehen.
Gott, lass die Liebe in uns zu einem Feuer werden, das uns ergreift,
das alle Feigheit verbrennt und dich aufleuchten lässt,
der du das Licht bist und die Liebe.

Amen

Gebet einer Basisgemeinde (aus: Blickpunkt Lateinamerika 2/2013, S. 3)

O Gott,
aus Bolivien flehen dich die bolivianischen Menschen an.
Höre ihre Stimme,
spüre ihre Traurigkeit und sieh die Tränen deines Volkes,
die auch deine Tränen sind.
So viele leblose Körper sind in den Strassen,
auf den Wegen und in den Feldern gefallen
und lassen in der bolivianischen Familie Schmerz und Leid zurück.

In diesen Augenblicken, in denen ihre Herzen solches Leid beklagen,
tröste sie.
Lass nicht zu, dass sie ihre Selbstbestimmung verlieren,
sondern gib ihnen Einsicht,
dass sie mit eigenen Augen den Weg, den sie gehen müssen, erkennen,
dass sie das Leben auf dem Pfad der Gerechtigkeit erreichen können.

Höre, o Gott, die Stimmen der Vielen,
die auf den Strassen und Wegen marschieren
und nach Gerechtigkeit rufen,
sie sind des Elends müde,
erschöpft vom Mangel an Arbeit, von Korruption und Gewalt;
sie sind des absoluten Autoritätsanspruches der Mächtigen müde,
die Entscheidungen treffen, ohne die Menschen zu fragen,
die sich von ihren eigenen geizigen Interessen leiten lassen;
sie haben genug davon, dass die Rohstoffe,
die du uns zum Wohl aller Menschen gegeben hast,
wieder einmal nur zum Wohl der wirtschaftlichen Interessen der grossen internationalen Konzerne genutzt werden.

Höre die Stimme der bolivianischen Menschen
und schenke ihnen Urteilsfähigkeit und Kraft,
so dass sie
auf Hass mit Liebe,
auf Ungerechtigkeit mit Gerechtigkeit,
auf Apathie mit Einsatzbereitschaft für ihr Volk,
auf Egoismus mit Solidarität,
auf Gewalt mit Frieden antworten können.

Höre ihre Stimme und entflamme in ihren Herzen ? und in unseren ? das Wissen um Frieden,
die Kraft der Gerechtigkeit,
die Freude, nahe beieinander zu sein.
Leite sie mit zahlreichen anderen Menschen
auf dem Weg des Friedens und der Gerechtigkeit.
O Gott, höre ihre Stimme
und gewähre ihnen (und uns) den ewigen Frieden.

Gustavo Loza, Mirela Armand Ugon, Bolivien (aus: In Gottes Hand, 2008, 277f)