Das Leben der Pauline Jaricot

Die 1799 geborene Pauline-Marie Jaricot stammte aus einer wohlhabenden Familie von Seidenherstellern in Lyon. Im Alter von 17 Jahren erlebte sie ihre religiöse Bekehrung. Sie beschloss, die Nähe zu den Arbeiterinnen zu suchen und gegen die Ausbeutung zu kämpfen, der sie zum Opfer fielen. Ausserdem interessierte sie sich für die Missionen.

Pauline Jaricot organisierte im Alter von 19 Jahren «die Sammlung des Missionspfennigs» unter den Arbeiterinnen ihres Vaters und erfindet damit das erste missionarische soziale Netzwerk. In Zehner- und Hundertergruppen treffen sich die Spenderinnen und Spender, um ihren «Sou» zu spenden und Neuigkeiten aus den Missionen auszutauschen. Dabei entstehen wieder neue Zehnergruppen. Paulines «Plan» wird mit der Gründung des Werkes der Glaubensverbreitung im Jahr 1822 institutionalisiert. Das Werk erlangt schnell internationale Ausstrahlung.

Die Päpstlichen Missionswerke – kurz Missio – wurden dank der Initiative von Pauline Jaricot 1822 gegründet. Sie sind in 140 Ländern tätig und unterstützen mehr als 1100 Ortskirchen.
Pauline Jaricot war 1826 auch die Gründerin des Lebendigen Rosenkranzes, der sie berühmt machte. Die unternehmungslustige Laiin beschloss ausserdem, eine Fabrik mit sozialer Ausrichtung zu gründen. Als sie ruiniert war, fiel sie in Ungnade und starb isoliert.

Pauline Jaricot hat immer Menschen zusammengebracht, sei es im Werk der Glaubensverbreitung, im Lebendigen Rosenkranz, in ihrem Projekt einer Fabrik mit sozialer Ausrichtung oder in der von ihr gegründeten Laiengemeinschaft. Wir brauchen einander, hier und auf der ganzen Welt. Damit das Feuer des Glaubens nie erlischt.

Pauline Jaricot fühlte sich nicht vom Klosterleben angezogen, das für diese aktive und unabhängige Frau zu strukturiert ist. Sie gründete deshalb 1832 die Laiengemeinschaft «Die Töchter Mariens», ein für die damalige Zeit neuartiger Ansatz.

Pauline Jaricot hatte immer eine globale und umfassende Sichtweise ihres Tuns. Ohne Lyon zu verlassen, schuf sie Werke, die bis heute weltweit wirken.

Mehr über das Leben und Wirken von Pauline Jaricot erfahren (Missio Frankreich)

Das Charisma von Pauline Marie Jaricot

Auf wenigen Seiten ist in dieser Broschüre das Wesentliche über das Leben, das Wirken und die Wirkung von Pauline Marie Jaricot, der Gründerin des Werkes der Glaubensverbreitung, zusammengefasst. Interessierte Personen bekommen damit einen raschen Zugang zu dieser aussergewöhnlichen und bewundernswerten Frau, die mit ihrem Denken und Handeln ihrer Zeit durchaus voraus war.

Kurzbiographie zu Pauline Jaricot

Stichwort Religion

SFR 1 hat aus Anlass der Seligsprechung von Pauline Jaricot eine Radiobeitrag gemacht. Von Raphael Zehnder erfahren Sie in spannenden drei Minuten alles, was Sie über das Leben und Wirken von Pauline Jaricot wissen müssen.

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Ein Film über die bemerkenswerte Pauline Jaricot

Die bemerkenswerte Pauline Jaricot wurde in eine gehobene Gesellschaft hineingeboren und ein standesgemässes Leben lag vor ihr. Doch sie gab alles für die Mission auf und gründete Organisationen, die bis heute Bestand haben: Die Gesellschaft zur Glaubensverbreitung und der Lebendige Rosenkranz. Ihre Berufung erstarkte in einer Zeit als Arbeiterinnen und Arbeiter in Frankreich grosser sozialer Ungerechtigkeit ausgesetzt waren und die Gesellschaft einen geistigen Zerfall erlebte.

Paulines kreativer Geist veränderte das Fundraising in der Kirche. Ihre innovative Idee baute auf dem Dezimalsystem auf. Sie bildeten Gruppen von 10 Personen mit jeweils einer Leitungsperson. Zehn 10er-Gruppen bildeten eine-100er Gruppe und wiederum zehn davon eine 1000er-Gruppe. Die Methode war einfach: das Gebet und ein Netzwerk von persönlichen Beziehungen. Die Gruppenleiter auf allen Ebenen sammelten die wöchentlichen Beträge. Auch Pauline leitete eine 100er-Gruppe.

Pauline war eine kluge, innovative und selbstbewusste 19-jährige Missionarin. Sie besass auch Durchsetzungsvermögen. Anstatt ihre Organisation aufzulösen, wie einige forderten, baute sie diese aus. Ihre Liebe zu Gott und ihre Treue zu ihrer Mission ermöglichten ihr standhaft zu bleiben, um der Kirche ein grosses Werk der Solidarität zu hinterlassen. Sie sagte: «Ich habe nur das Streichholz entzündet, das das Feuer entfacht hat». Diese Laiin und Frau, die sowohl mit dem Pfarrer von Ars als auch mit Papst Gregor XVI befreundet war - hat die Evangelisierung und die Missionstätigkeit entscheidend vorangebracht.

Ein Film von Aleteia und den Päpstlichen Missionswerken in Frankreich